Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass mir ausgerechnet am 1. April 2021 der Gedanke kommt: „Heute könnte ich meinen alten Blog löschen und etwas Neues aufziehen!“ Ganz so, als wollte mir schon mein eigenes Gehirn mitteilen, was für eine Schnapsidee das nun wieder ist.
Die Reaktion mancher Freunde darauf fiel auch dementsprechend aus. „Schon wieder?“, hieß es da von mancher Seite, obgleich niemand der Angesprochenen jemals alle Relaunches dieser Webseite miterlebt hat.
Es war einmal ein Blog…
Seit 2007 gibt es diesen Blog, wenngleich auf unterschiedlichen Domains, mit verschiedensten Designs, Inhalten und – das gebe ich zu – sehr unsteter Aufmerksamkeit meinerseits. Auf seine ganz eigene Weise hat mich dieser Blog durch fast die Hälfte meines Lebens begleitet.
2007 war ich Abiturient. Soll heißen, untertags habe ich mich auf Prüfungen vorbereitet, und nachts war ich als Schreiner, Templer oder Dunkler Magier in den Fantasywelten von Ultima Online unterwegs. Wenn ich so darüber nachdenke, dann gibt es nicht mehr viele Menschen aus dieser Zeit, zu denen ich heute noch Kontakt habe, mehr oder weniger eng. Vielleicht liest mich aber jemand von diesen Menschen sogar noch? Wenn ja, dann gilt dir dieser ganz besondere Gruß.
Später hat mich der Blog durch meinen Zivildienst, mein Studium und meinen Umzug begleitet. Immer mal wieder durchbrochen durch einen Relaunch, weil mir Struktur, Design oder bisherige Inhalte so gar nicht mehr gefallen wollten. Meine LeserInnen schlagen darüber bisweilen die Hände über dem Kopf zusammen. „Wie kannst du nur? Lass doch einfach die Inhalte, die schon sind, und bau etwas Neues drüber!“
Verständlich. Leider funktioniere ich so nicht. Habe ich noch nie. Es stresst mich, wenn Design, Konzept und Inhalt nicht zusammen passen. Es stresst mich noch viel mehr, wenn Blog und ich nicht zusammen passen.
Von der Qual der Vielseitigkeit
Über die letzten Jahre ist mir vor allem meine Vielseitigkeit immer mehr zum Verhängnis geworden. In einer globalen Welt wird es immer einfacher, neben den Freunden aus dem gleichen Viertel, aus der Schule, aus dem Studium auch Menschen aus aller Welt für die eigenen Inhalte zu interessieren. Die reden aber alle Englisch! Schreibe ich meine Texte nun also auf Deutsch, was mir – nicht überraschend – deutlich leichter fällt? Wo ich mich weitaus besser ausdrücken kann? Oder schreibe ich auf Englisch, was mich erheblich mehr Zeit kostet, womit ich aber potentiell sehr viel mehr LeserInnen erreichen könnte?
Oder die Frage nach den Inhalten. Wenn ich in meinen Texten Aspekte der deutschen Politik ausleuchte – muss ich das wirklich auf Englisch schreiben? Wenn ich Artikel zu wissenschaftlichen Themen verfasse, stört es dann nicht wahnsinnig, wenn dazwischen ein Erfahrungsbericht zu einem Videospiel auftaucht?
Ich habe in der Vergangenheit verschiedene Ansätze ausprobiert, von automatischen Übersetzungstools bis hin zu einer Zeit, in der ich jeden meiner Artikel sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch verfasst habe (was für eine Arbeit!). Ich habe versucht, mich auf Themen zu beschränken. Oder mir eingeredet, dass „Berufliches und Profanes“ eben beides zum Leben eines Menschen dazu gehört und jeder ruhig sehen darf, dass ich mehr Facetten habe als NUR die Wissenschaft oder NUR Spielereien.
Jetzt wird Alles besser!
Mit diesem Relaunch folge ich ein bisschen meiner inneren Stimme. Denn ich persönlich trenne diese Bereiche durchaus voneinander, auch wenn sie in mir und somit in einer Person vereint sind. Deswegen gibt es nun diesen Blog, auf Deutsch, in dem ich die eher „profaneren“ Themen ansprechen möchte. Hier möchte ich flexibler sein in dem, was ich schreibe. Politik, Spiele, Filme, Bücher – es gibt so Vieles, zu dem man eine Meinung haben kann. Gut überlegt will stets nur sein, ob man sie auch kundtun muss.
Daneben möchte ich aber auch eine professionellere Seite haben, die sich mit mir als Wissenschaftler beschäftigt: mein Science-Blog. Die Texte dort werde ich auf Englisch abfassen und es wird dort vornehmlich – wenngleich nicht ausschließlich – um Dinge aus meiner Forschung, um die Ägyptologie, die Informatik und all diese Dinge gehen.
Für mich ist das im Moment die beste Lösung. Ich kann meine verschiedenen Facetten auf sehr unterschiedliche Art und Weise repräsentieren. Und gleichzeitig können LeserInnen sich genau das aussuchen, worauf sie Lust haben.
Ihr seid noch viel wichtiger!
Bei alledem bin ich aber natürlich auch ein bisschen von euch abhängig – denn solange ich nicht weiß, wie euch die Idee, der Aufbau, die Gestaltung gefällt, habe ich nur mich selbst als Feedback. Und ich finde natürlich absolut hervorragend, was ich so tue! Spoiler: Im Gegenteil. Aber das ist ein Thema für einen eigenen Beitrag.
Lasst mir also gerne einen Kommentar da oder kontaktiert mich auf einer der sozialen Plattformen bzw. per Mail. Die notwendigen Links findet ihr alle ganz unten ⤵ auf der Webseite. Ich freue mich über jeden, der mich auf diese Weise wissen lässt, dass er oder sie mich liest. Was könnte motivierender sein? 🙂