About Me

Servus, i bin der Stephan!

Mit dieser sehr regionalen Begrüßung ist auf jeden Fall schon einmal klar, woher ich komme. Obschon mir meine Abstammung aus der bayrischen Landeshauptstadt prinzipiell gar nicht so wichtig ist, wie es gelegentlich vielleicht tönt. Baujahr ’87, straßenköterblond, Brillenträger – ich glaube, das sind die wichtigsten Grundparameter zu meiner Person.

Berufliches

Beruflich bin ich derzeit in der Wissenschaft zuhause. Nicht nur gehöre ich zu den Menschen, die im Zweifelsfall deinen Laptop, deinen Rooter oder dein komplettes Smarthome reparieren können, weil ich ja was „mit Computern studiert“ habe als Informatiker. Wenn’s hart auf hart kommt, dann kann ich dir auch dein Ärzterezept entziffern. Ägyptologe bin ich nämlich auch noch, und neben riesigen Pyramiden, tiefen Schachtgräbern, bizarren Göttern und selbstverliebten Pharaonen haben die auch allerlei (fast) unlesbare Schriften ins Leben gerufen.

Ägyptologie und Informatik – wie geht das denn bitte zusammen? Ganz hervorragend sogar. Informatisch gesehen bin ich einerseits auf Medieninformatik spezialisiert, und somit auf die Schaffung von gut nutzbaren Anwendungen, Nutzeroberflächen, „User Experiences“, wie man das heute so schön nennt. Und zugleich bin ich auch noch versiert im Umgang mit Machine Learning, das nicht zuletzt dank ChatGPT, Dalle oder Microsoft Copilot in aller Munde ist. Beides beste Voraussetzungen, um einen geisteswissenschaftlichen Fachbereich aus der analogen in die digitale Zeit zu heben.

Aktuell schreibe ich an meiner Dissertation. Darin bearbeite ich mit informatischen Mitteln ein Korpus an stark fragmentierten altägyptischen Papyri. Irgendwie gehören diese Schnipsel alle zusammen, aber bei mehr als 12’000 Teilen ist das eine mühsame Puzzelarbeit. Mein Ziel ist daher, Verbindungen zwischen den Fragmenten herzustellen. Basierend auf verschiedenen Faktoren wie der Farbe, der Textur, dem Schreibstil, aber auch anhand der textlichen Inhalte. All das lässt sich – mehr oder weniger gut – mit Machine Learning untersuchen. Ägyptologie und Informatik passen also ganz gut zusammen. Wenn man die richtigen Fragen stellt.

Der Blog

Dieser Blog ist tatsächlich schon ein sehr altes Projekt, auch wenn von all den Vorgängerversionen nichts mehr zu sehen ist. 2005 habe ich damit angefangen, meine geistigen Ergüsse über allerlei mehr oder wenige wichtige Themen ins Netz zu stellen, damals vor allem von meinen Schuldfreund*innen rezipiert. Mit der Verbreitung sozialer Medien wie X, Mastodon, Bluesky, Threads und Co wurde das immer weniger wichtig. Schließlich lassen sich Texte dort sehr viel einfacher, sehr viel reichweitenwirksamer verbreiten.

Ich muss aber gestehen, selbst mit aufgeweichten Zeichenbegrenzungen ist das Schreiben auf einer sozialen Plattform nicht ganz das Gleiche. Die Texte fühlen sich anders an. Schon ihre Intention ist eine gänzlich andere. Es geht – wenigstens mir – weniger darum, einen Inhalt gut zu beleuchten und sprachlich auszugestalten. Sondern es geht darum, soziale Interaktionen zu provozieren. Das ist Kern dieser Plattformen, aber gleichzeitig nicht genau das, was ich suche. Mir ging seit jeher das originäre Gefühl des Schreibens ab, echte Texte zu schreiben. Sie kategorisieren zu können. Langfristiger schreiben zu können, ohne dass ein Beitrag nach wenigen Stunden schon wieder in Vergessenheit geraten ist.